Dienstag, 28. Februar 2017

Chef-Sein macht mitunter einsam

Ich liebe dieses Glänzen in den Augen meiner Mandanten, wenn sie am Ende eines Gespräches dadurch zum Ausdruck bringen, dass sie zu wesentlichen, neuen Erkenntnissen gekommen sind. Aber der Weg dahin ist mitunter weit ...
In den abschließenden Feedbackgesprächen zu von mir begleiteten Beratungsprozessen kommt es an den Tag: Glaubenssätze sind es, die einen Optimierungs- oder Veränderungsprozess häufig verhindern. Immer wieder höre ich Sätze wie
  • Ich muss das allein schaffen: man erwartet das von mir!“
  • Keiner kennt das Unternehmen so gut wie ich! Wer soll mir schon helfen ...“
  • Unternehmensberatungen stülpen uns ja nur ihre vorgefertigten Konzepte über und lassen uns bei der Umsetzung im Stich"
  • Mit wem sollte ich mich schon besprechen können?“



Und in der Tat: Die üblichen Verdächtigen wie Steuerberater und Rechtsanwälte kommen zur Unterstützung des Unternehmers und seiner Führungskräfte nur bedingt in Frage; sind Sie doch die klassischen Vertreter der „harten Faktoren“. Bei ihnen stehen Zahlen, Daten und Fakten, Bestimmungen, Gesetze und sonstige Regularien im Vordergrund. Mittlerweise hat sich aber auch in der Wissenschaft die Erkenntnis durchgesetzt, dass für nachhaltigen Erfolg viel mehr die „weichen Faktoren“ Ausschlag gebend sind. Die klassische BWL stößt an ihre Grenzen: Ohne fundierte Kenntnisse in den Themen Führung, Change, Kommunikation, Konfliktmanagement und Coaching kann heute kein Unternehmer, keine Führungskraft dauerhaft mehr bestehen.

Diese Kompetenzen werden im übrigen auch von den auf den Arbeitsmarkt drängenden Generationen (Generation x,y,z) erwartet. Diese jungen Arbeitskräfte haben vieles davon in ihren Bachelor- und Masterstudiengängen vermittelt bekommen und haben zu dem ein gänzlich anderes Werteverständnis. All dies war aber nie Teil der meist 20 – 30 Jahre zurück liegenden Ausbildungsinhalte heutiger Unternehmer und Führungskräfte, zumal viele von ihnen noch mit dem Prinzip ‚learning by doing‘ groß geworden sind.

Also was tun, um am Ende des Tunnels wieder Licht zu entdecken?

Um Impulse von außen werden Unternehmensverantwortliche kaum herum kommen. Braucht es dafür aber gleich eine klassische Unternehmensberatung? Ich meine, NEIN!
Was die Verantwortlichen brauchen, sind Begleiter, die sich als Sparringspartner, Impulsgeber und Business Coach verstehen; Gesprächspartner, die die Sorgen und Nöte von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) kennen und verstehen. Und darüber hinaus wissen, wie man diese mit Fördermitteln unterstützen kann. So können schon mit kleinen Budgets große Effekte erzielt werden.

Und am Ende heißt es dann immer: "Warum habe ich nicht schon früher einen Externen auf mein Unternehmen blicken lassen".


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