Unternehmer und Führungskräfte sehen sich tagtäglich mit
mannigfaltigen Aufgaben konfrontiert. Eins kommt dabei regelmäßig zu kurz: die
eigenen Bedürfnisse. Das kenne ich auch aus eigener Erfahrung.
Als ich mit Ende 30 auf dem „vermeintlichen“ Höhepunkt
meiner Karriere bei einer deutschen Großbank angelangt war, spendierte mein
damaliger Arbeitgeber mir die Teilnahme an einem Seminar, das meine Sichtweise
auf mein bisheriges Leben deutlich veränderte. Mit diesen Erkenntnissen fühlte
ich mich wie ein U-Boot-Fahrer, der nach langem Tauchgang wieder an die
Wasseroberfläche kommt und es in vollen Zügen genießt, frische Luft einzuatmen
und über sich endlich wieder blauen Himmel und Sonnenschein zu sehen.
Der Titel des Seminars war „Sich selbst führen“. Der
eingeladene Führungskräftekreis lernte dabei u.a. das Vitaldreieck (Sie sehen
ein Bild davon in diesem Blog) kennen, ein gleichseitiges Dreieck, dessen
Seiten mit den Überschriften Beruf, Familie und Ich – also die eignen
Interessen und Bedürfnisse – versehen waren. Das Dreieck vor Augen wurde mir
bewusst, dass ich mich jahrelang vor allem um meinen Beruf, dann um die Familie
und vielleicht nur zu 5% um mich selbst gekümmert hatte.
Wir wurden im weiteren Verlauf des Seminars für unsere
Eigeninteressen und unsere Gesundheit sensibilisiert, machten morgens gemeinsam
Sport und sprachen über Ernährung. Seit diesem Seminar habe ich mich und meinen
Körper auf eine kohlehydrat- sowie fettarme Ernährung umgestellt und dem
Laufsport verschrieben. Außerdem habe ich meine Hobbys ausgebaut und
intensiviert, um einen deutlichen Kontrapunkt zu den täglich Herausforderungen
des Jobs zu setzen. So spiele ich seit dem Schlagzeug in einer Band und habe
meine Leidenschaft fürs Segeln entdeckt. Gerade letzteres verkörpert meine mir
immer bewusster werdenden Werte: Unabhängigkeit, Freiheit und
Selbstbestimmtheit.
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