Dienstag, 26. April 2016

Arbeiten Sie im oder schon am Unternehmen?



Die Euphorie war groß: die erste eigene Firma, selbst gestaltete Räumlichkeiten, eigene Kunden und die erste Rechnung auf neuem Briefpapier! Das damit verbundene Gefühl hilft, Berge zu versetzen! 

Das Geschäft entwickelt sich kontinuierlich, ein Erfolgserlebnis jagt das nächste. Aber irgendwann gibt es auch erste Pannen und Probleme. Kundenanzahl und Belegschaft wachsen weiter an und plötzlich stellt man sich die Frage, ob es noch die eigene Firma ist, in der man arbeitet. Die Arbeit fängt an, einem über den Kopf zu wachsen, stete Überforderung ist der Begleiter. Warum kommt es immer wieder zu solchen Entwicklungen?

Am Anfang steht häufig eine zündende Idee, eine besondere Fähigkeit oder Leidenschaft. Die damit verbundene Energie reicht eine Zeit lang, um die Dinge im 'Multitasking' voran zu treiben. Erst sind es 10 Mitarbeiter, dann 30 und plötzlich schon 60. Für kleine und mittlere Unternehmen stellen diese Entwicklungsschritte wichtige Meilensteine dar, die im Unternehmen häufig aber nicht bewusst wahrgenommen werden. In der Folge werden weder Arbeitsweisen noch Organigramme und Prozesse angepasst. Und am Ende steht die Erkenntnis, dass die Kosten die Erlöse auffressen. 

Fredmund Malik hat uns gelehrt, dass Management ein eigener Beruf ist, der Beruf der Effektivität. Das von Ihm entwickelte Führungsrad beschreibt die Aufgaben umfänglich. Malik selbst spricht in diesem Zusammenhang auch von notwendigem Handwerkszeug. Erfolgreiche Führung benötigt darüber hinaus aber auch soziale Kompetenzen, neudeutsch heute als Soft Skills bezeichnet. Unternehmer, Handwerker, selbstständige Ärzte: Wann haben diese Berufsgruppen in ihrer Ausbildung etwas zu den zuvor genannten Themen gehört? Die Antwort lautet häufig: "Nie!" Soft Skills gehören bis heute meist nicht zur Regelausbildung. Und nu? 

Holen Sie sich externe Unterstützung. Es muss ja nicht gleich eine der großen Unternehmensberatungen sein; aber ein Impulsgeber oder Sparringspartner, der sich auf die zuvor genannte Zielgruppe spezialisiert hat, kann Ihnen neue Perspektiven eröffnen, mit Ihnen die Dinge identifizieren, die bei der Organisationsentwicklung wirklich wichtig sind. Arbeiten Sie nicht mehr nur im Unternehmen: Fangen Sie an, am Unternehmen zu arbeiten. Überprüfen Sie, wie ausgeprägt in Ihrem Unternehmen die drei Erfolgskräfte Struktur, Aufbruch und Gemeinschaft (s. Bild oben) ausgebildet sind. Beziehen Sie dabei auch Ihre Mannschaft mit ein; Sie werden bei ihr alternative Sichtweisen finden und alle Ressourcen, die Sie für eine Kursoptimierung brauchen. Der Externe übernimmt dabei die Rolle des Moderators, um den Veränderungsprozess voran zu treiben.

Machen Sie sich auf den Weg zu neuen Ufern; dann braucht Ihnen vor der Zukunft nicht Bange sein. Ja, Sie werden sich sogar auf sie freuen, weil Sie sie selbst gestaltet haben.

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